Die Geschichte der Phalaenopsis bastianii begann mit einem Mißverständnis: So kam 1980 eine Orchideenladung nach Europa, die man für Phalaenopsis mariae hielt. Das ist auch nicht verwunderlich, denn beide Arten wachsen auf den Philippinen und sehen sich zum Verwechseln ähnlich.
So fand erst 1991 die Phalaenopsis bastianii Eingang in die Fachliteratur: das Autorenteam Olaf Gruss und Lutz Roelke beschrieb die neue Orchidee erstmals und benannte sie nach dem Sohn von Lutz Roelke: Bastian.

Die Phalaenopsis bastianii wurde inzwischen auch züchterisch eingesetzt: ich konnte zwanzig eingetragene Primärhybriden ausfindig machen, bei denen sie die Hälfe ausmacht.
Unterschiede zwischen Phal. mariae und Phal. bastianii
Der Blütenstand von bastianii ist aufrecht, der von mariae hängend. Außerdem soll bastianii weniger Blüten und weniger Pflanzenhärchen (Trichome) bilden als die mariae. Doch der wohl entscheidende Unterschied liegt im Duft: Während die mariae von Haltern als stark nach Mandarinenschalen duftend beschrieben wird, ist sich die Literatur über den Geruch von bastianii nicht einig: mal steht geschrieben, sie duftet gar nicht, andere wiederum beschreiben einen Duft nach Petersilie.

Meine Phalaenopsis bastianii
Im Januar 2019 konnte ich ein Glas mit etwa 20 Jungpflanzen erstehen, das Dank Heatpack trotz der winterlichen Kälte unbeschadet bei mir eintraf. Die Pflänzchen sind sehr unterschiedlich vom Wuchs her: während die Größten bereits eine Spannweite von 8 Zentimetern aufweisen, sind viele andere so klein, dass man sie kaum sieht. Ich habe sie in durchsichtige Töpfe gesetzt, manche einzeln, andere in kleinen Gruppen.
Bin sehr gespannt, wie sie sich entwickeln. Es gibt ja auch eine sehr helle gelbe Varietät: die Phal. bastianii luteola. Da es sich bei meinen Jungpflanzen um Sämlinge handelt, besteht eine sehr geringe Chance, dass eine luteola darunter ist – ich rechne aber lieber nicht damit.

Haltung/Pflege
Die Phalaenopsis bastianii gilt als pflegeleicht und ist zu kultivieren wie die Phalaenopsis mariae: beide mögen es eher schattig – also gerne ein helles Nordfenster oder bei anderen Himmelsrichtungen lieber in die zweite Reihe stellen oder etwas weiter weg vom Fenster. Die bastianii gilt als durstig und sollte nie ganz austrocknen. Manche Halter berichten von guten Erfolgen durch größere Temperaturabsenkungen in der Nacht.

Interesse an Jungpflanzen?
Da Phal. bastianii eine stattliche Größe mit Blattlängen von über 20 Zentimeter erreichen können, werde ich nicht alle Pflanzen behalten können. Wenn du Interesse an meinen Jungpflanzen hast, dann trage dich in meinen Newsletter ein. Hier gebe ich bekannt, wann ich welche Jungpflanzen zu welchem Preis abgebe. Natürlich gehe ich sorgfältig mit deinen Daten um und du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Du gehst also kein Risiko ein – erhältst aber die Chance auf seltene und interessante Jungpflanzen.

Mit 14 Jahren stand ich zum ersten Mal in einer Orchideengärtnerei – seitdem bin ich der Faszination dieser wundervollen Pflanzen erlegen. Meine erste große Liebe galt einer weißblühenden Phalaenopsis. Heute noch kann ich kaum an den farbenprächtigen großblütigen Baumarkt-Hybriden vorbeigehen, doch inzwischen habe ich auch meine Leidenschaft für die zarteren, oft duftenden Naturformen entdeckt. Mein derzeitiger Favorit ist ein großes Zygopetalum, das mich regelmäßig mit seinen dunkelblauen Blüten erfreut. Mit diesem Blog möchte ich meine Leidenschaft gerne mit anderen Orchideenfreunden teilen.
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